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Wellenlängenabhängige Hellempfindlichkeit des menschlichen Auges

Alle photometrischen Messgrößen sind mit einem spektralen „Filter“ bewertet, welches dem spektralen
Hellempfinden des menschlichen Auges bei „Tagsehen“ entspricht und als die Funktion der Wellenlänge V(λ)
bezeichnet wird. Es gibt im Strahlenspektrum Lichtbereiche die der Mensch heller empfindet als andere
Teilbereiche. Daraus ist eine Helleempfindlichkeits Verteilung für das menschliche Auge entstanden,
die bei unterschiedlichen Tages- und Lichtverhältnissen die Empfindung des Menschen beschreibt.

Wellenlängenabhängige Hellempfindung

Tagsehen: Farben können deutlich wahrgenommen werden. Es gibt keine Unstimmigkeiten bei verschiedenen Menschen über Lichtfarben. Die maximale Hellempfindlichkeit liegt bei 555nm.
Nachtsehen: Farben sind nicht mehr klar zuordenbar. Es gibt unterschiedliche Meinungen bei verschiedenen Menschen bei identischer Lichtfarbe. Die maximale Hellempfindlichkeit liegt bei 507 nm.

Photometrische Messempfänger sind daher mit einem physikalischen Filter versehen, welches der Funktion V(λ) entspricht, ausgestattet. Die Genauigkeit der Anpassung an V(λ) ist entscheidend für die Qualität der Messergebnisse.

Goniophotometrie

bedeutet somit „winkelabhängige Messung photometrischer Größen“.

Man stelle sich eine hohle Kugel vor, in deren Mittelpunkt die zu vermessende Lichtquelle so positioniert ist, dass sie auf den „Südpol“ des Hohlkugelmodells ausgerichtet ist. Über die Hochachse der Kugel werden nun so viele Ebenen aufgespannt, die die Hülle der Kugel in Meridianen (Längengraden) mit gleichen Winkelabständen schneiden, bis eine volle Rotation abgeschlossen ist.

Bei Indoor-Anwendungen müssen mindestens 24 der sogenannten C-Ebenen bei der Messung vorhanden sein (ΔC=15°), bei Outdoor-Anwendungen mindestens 36 C-Ebenen (ΔC=10°). Je mehr C-Ebenen vermessen werden, umso genauer kann die räumliche Lichtstärkeverteilung des Prüflings dargestellt werden. Die durch das Schneiden der C-Ebenen auf der Kugelfläche entstehenden Schnittkurven dienen nun als „Fahrwege“ für den Messempfänger, jeweils vom „Südpol“ bis zum „Nordpol“ (rote Kurve, s. Abb.).

In vorbestimmten Winkelabständen γ werden nun die Werte der Lichtstärke Iv (γ;C) auf diesem „Fahrweg“ von γ=0° bis γ=180° in mindestens 36 Schritten (Δγ=5°)aufgenommen. Diese Messungen werden dann ebenso auf dem „Fahrweg“ der jeweils nächsten Ebene durchgeführt, bis die „Fahrwege“ aller vorhandenen C-Ebenen abgemessen wurden. Auch bei den Winkelabständen γ gilt: je kleiner γ, umso genauer wird die Darstellung der räumlichen Lichtstärkeverteilung des Prüflings. (Abb.: Hohlkugelmodell des goniometrischen Messverfahrens)

dreh/licht/lichttechnische_groessen/knowledge.txt · Zuletzt geändert: 2023/12/22 15:16 von buergel