Bildmaterial entrauschen mit NeatVideo
(dokumentiert durch die StuPro „Fortune Faded“)
1. Um die bestmöglichen Ergebnisse mit NeatVideo zu erzielen sollte während der Dreharbeiten an jedem Set das nachfolgende Bild formatfüllend abgefilmt werden. Das Bild braucht NeatVideo um die Rauschberechnung bestmöglich durchzuführen.
2.
Um das Bild ohne dieses Kalibrationsbild zu entrauschen, kann im Neatvideo-Fenster auch eine automatische oder manuelle Entrauschung am Originalfootage vorgenommen werden. Meistens ist ein Mischmasch-Workflow zwischen Auto und manuell am besten.
Als erstes wählen wir ein passendes Bild aus der zu entrauschenden Einstellung. Dieses sollte scharf und mit soviel gleichmäßigen großen Flächen im Bild sein wie nur möglich (Hierzu später mehr). Dann stellen wir den Wert Radius auf 5, bei langsamer Bewegung im Bild und auf 2 bei schneller Bewegung im Bild. Radius steht dafür wieviele Bilder vor bzw. nach dem aktuellen Bild in die Rauschanalyse mit einbezogen werden. Somit werden bei dem Wert „5“, 11 Bilder analysiert. 5 Bilder vorher, das aktuelle Bild und 5 Bilder danach.
Der Wert Threshold ist dafür gedacht, NeatVideo mitzuteilen ob sich Objekte im Bild schnell bewegen oder langsam. Damit kann das Programm die Analyse verbessern. D.h. kleine Werte sind für schnell bewegte Kamera/Objekte, große Werte für langsame Schwenks oder feste Einstellungen ohne Kamerabewegung.
Nach diesen beiden Einstellungen kann auf Options geklickt werden.
Hier als allererstes den Auto-Button (A) drücken. Somit schlägt NeatVideo einen Bereich zur Analyse vor. Die Qualität der Analyse wird bei „B“ angezeigt. Ab Werten über 70% ist das Bild bereits brauchbar.
Es verändern sich die Entrauschungs-RGB-Kurven rechts unter „C“. Bei diesen Kurven handelt es sich um die Helligkeitswerte der Rot-, Grün- und Blauwerte. Die Kästchen entlang der Linien sind entweder gelb oder mit der jeweiligen Farbe der Linie gefüllt. Wurden in einem Analysebereich mittelhelle Rotwerte gefunden so ist das Kästchen in der Mitte der roten Kurve gefüllt. Je mehr Pixel gefunden wurden desto größer ist das Kästchen auf der Linie. In unserem Beispiel fehlen demnach ganz helle Pixel von allen drei Farben, da diese Kästchen gelb sind. Im dunkleren Bereich hat jede Kurve genügend Pixel gefunden. Dies kann nun noch feingetuned werden um das Ergebnis noch weiter zu verbessern.
Dazu sollten weitere Bereiche im Bild gesucht werden die keinerlei Information beinhalten außer Rauschen. Das heißt bspw. einfarbige Flächen ohne Struktur. Perfekt wäre in unserem Beispiel wenn sich ein weißes Blatt Papier im Bild befinden würde, da uns ja helle Pixel fehlen. Somit würde die Analyse helle Pixel aller Farben finden und diese sich somit verbessern. Das haben wir hier allerdings nicht in unserem Bild. Daher wähle ich beispielhaft die schwarze Fläche der Fahne („A“) aus um das Vorgehen zu demonstrieren.
Nach dem Anwählen eines Bereichs einfach auf Manual Fine-Tune „B“ klicken und die Kurven „C“ werden angepasst.
Es ist auch möglich nur Chrominanzrauschen zu entfernen. Dazu muss in den NoiseFilterSettings der Regler „Y“ bei „Noice Reducing Amounts“ auf 0 gestellt werden. Hier sind zudem weitere Einstellungen wie nachschärfen usw. möglich.
Beispiel vor Entrauschen 3,2-fach vergrößert
Beispiel nach Entrauschen 3,2-fach vergrößert
siehe auch https://www.neatvideo.com/support/how-to-use/calibration-target