Bau & Szenenbild

Das Filmstudio U45 dient euch als Baugrund. Es bietet eine Gesamtfläche von 70m². Von dieser Fläche müssen Flucht- und Rettungswege sowie Arbeitswege abgezogen werden. Maximal bebaubar sind am Ende etwa 60m² der Studiofläche.
Kurz vor Projektstart ist es möglich die Wand zum Hardcut zu öffnen um einen besseren Zugang und mehr Stellfläche zu generieren.

Generell gilt: Zur Entfluchtung und als Arbeitswege sind mindestens 90cm Weg um das Set frei zu halten.

Den Grundriss des Studios könnt ihr als PDF herunterladen: filmstudiou45netto.pdf

Die Stellwände bilden das Grundgerüst für euren Setbau. Wir verfügen hier über 2 unterschiedliche Systeme:

1. Holzwände an Stützen (eher im Bereich Kulissenbau)
2. Octanorm OCTAwall Custom (eher im Eventbereich)

Sie bestehen aus einer Holzplatte mit Rahmen und Stützen aus Metall oder Holz zum Stützen der Wand. Die Stützen können an den Rahmen der Holzplatten geschraubt werden und die Wandstücke können untereinander mit Winkelstücken verbunden werden. Die Stückzahlen an Holzwänden und Stützen sind begrenzt. Beachtet dies in eurer Planung! Falls nötig müsst ihr gegebenenfalls weitere Wände hinzu mieten oder bauen.

Zurzeit verfügbar sind:

Holzwände

• 4 Stk. 300 x 25 cm
• 4 Stk. 300 x 50 cm
• 4 Stk. 300 x 75 cm
• 12 Stk. 300 x 100 cm

Stützen

• 12 Stk. aus Metall
• 4 Stk. aus Holz

Die Stützen müssen jeweils noch mit Bühnengewichten beschwert werden! Berechnet in eurer Planung unbedingt den Platz ein, den die Stützen nach hinten einnehmen. In Flucht- und Arbeitswegen dürfen sie keine Stolperfallen sein!

Im Lichtlager gibt es zudem Nesselstoff, um die Wände zu bespannen. Auf dem Nesselstoff könnt ihr dann Tapezieren und Streichen, ohne dass es Rückstände auf den Holzwänden gibt. Prüft ob für eure Zwecke noch ausreichend Material vorhanden ist.

Brandschutz

Alle im Set verbauten Holzteile müssen mit einer B1 Brandschutz-Imprägnierung behandelt werden! Diese gibt es ebenfalls im Lichtlager. Falls ihr Nachschub benötigt oder Fragen zum Brandschutz habt, wendet euch an die technischen Mitarbeiter.

Eine Grundausstattung an einfachem Werkzeug ist an der HdM vorhanden. Dieses bezieht ihr über die technischen Mitarbeiter.

Zur Verfügung gestellt werden unter Anderem:

• Hammer
• Zangen
• Schraubenzieher
• Akkuschrauber & Bohrer
• Akkusäbelsäge
• Akku-Multi-Cutter
• Handsägen
• Pinsel & Eimer
• Arbeitsböcke und mobile Werkbänke: Batavia Croc Lock (Anleitung Croc Lock) und Kreg Track Horse (Anleitung Track Horse Arbeitsbock)
• Material zur Werkstück-Arretierung

Aus Gründen des Arbeitsschutzes ist die Verwendung von Werkzeugen mit erhöhtem Gefahrenpotential, wie z.B. Kreissägen, Schweißgeräten, Pressluft- und/oder Elektronaglern etc. durch Holzbau-Laien (ohne entsprechende Berufserfahrung und-ausbildung) verboten! Im Zweifel ist dies mit den technischen Mitarbeitern abzusprechen.

Elektrische Kleingeräte wie Akkuschrauber dürfen verwendet werden.

Solltet ihr elektrisches Werkzeug von außerhalb der Hochschule mitbringen, bedarf dieses zwingend einer Elektroprüfung durch die Haustechnik und der Freigabe durch das Studiopersonal!

Erfüllt ihr diese Sicherheitsbestimmungen nicht, kann dies zu einem Abbruch des Setbaus und der gesamten Studioproduktion führen!

• Schrauben (bei Beschaffung bitte nur Spanplattenschrauben mit Torx-Köpfen in Rücksprache mit den technischen Mitarbeitern kaufen)
• Nägel
• Tackernadeln
• Winkelstücke
• Holzlatten
• Beschläge zur Verbindung der Holzwände

Wird in der Regel in ausreichender Stückzahl vorgehalten, aber auch hier empfiehlt es sich vorher die vorhandene lagernde Menge zu prüfen.

In der Lehrveranstaltung „Produktionsdesign“ könnt ihr bei Stephanie Strecker anhand einzelner Entwicklungsschritte Herangehensweisen, Entwurfsmöglichkeiten und Techniken durchspielen und mit Hilfe von Zeichnungen und Modellbau ein Filmset entwerfen.

Im Makerspace der HdM können in Rücksprache mit dem dort verantwortlichen technischen Angestellten Markus Meider verschiedenste handwerkliche Tätigkeiten unter fachkundiger Anleitung an Nähmaschinen, Lasercutter, Drehbank, Schleifmaschine und vielem mehr durchgeführt werden.
Setzt euch hierzu frühzeitig mit Herr Meider in Verbindung um über etwaige Schulungen zu diesen Arbeiten befähigt zu werden.

Solltet ihr für euren Bau Zuschnitte benötigen oder Fragen haben was Holzbau angeht, könnt ihr euch an den Schreiner der HdM, Teodor Georgiev, wenden. Dieser kann in seiner Werkstatt Zuschnitte nach euren Wünschen anfertigen oder euch hierbei unterstützen. Auch Holzbestellungen könnt ihr über Herrn Georgiev abwickeln, diese sind ggf. günstiger als im Baumarkt.

Beachtet hierbei, dass ihr dem Schreiner mit ausreichend Vorlauf Bescheid gebt und dass ihr präzise Angaben zu euren Zuschnitten machen könnt. Herr Georgiev ist in der Regel beschäftigt und bietet seine Hilfe auf freiwilliger Basis an. Nehmt bei eurer zeitlichen Planung und dem Umfang eurer Wünsche bitte Rücksicht darauf!

Für Requisiten, Prototypen, Sonderbauten und Ähnliches bietet sich 3D-Druck an. Hierzu führt Moritz Stuhlfauth Anfang jeden Semesters eine Einweisung durch. Setzt euch hierzu bitte rechtzeitig mit ihm in Verbindung. Standard-Drucke können über Drucker von AM durchgeführt werden. Für Mehrfarbdruck verfügt die Schreinerei über einen entsprechenden Drucker.

Die Bauarbeiten finden unter der Betreuung der technischen Mitarbeiter statt. Ansprechpartner sind die jeweils verantwortlichen technischen Mitarbeiter der Studiotechnik.

Vorgänge mit besonderen Sicherheitsrisiken, wie z.B. Wände stellen oder Lasten über Kopf anbringen, dürfen nur ausgeführt werden, wenn ein technischer Mitarbeiter vorab konsultiert wurde und während den Arbeiten anwesend sein kann.

Grundsätzlich gilt, dass die Kommunikation zu den Mitarbeitern eine hohe Priorität hat und diese nach Möglichkeit über alle relevanten Vorgänge und Pläne informiert werden müssen.

Neben Gründen des Arbeitsschutzes, Versicherungsschutzes und Haftungsausschlusses, die indiskutabel bestehen und eben diesen Informationsfluss voraussetzen, profitiert ihr auch von fundierter Erfahrung und Hilfestellung der Mitarbeiter, die euch Zeit und Geld sparen können.

Auch in diesem Punkt gilt: Wenn riskante Arbeitsvorgänge vorsätzlich ohne vorheriges in Kenntnis setzen der Mitarbeiter durchgeführt werden, behalten sich diese vor die Setbau-Arbeiten abzubrechen.

Jeder Setbau unterliegt am Ende grundsätzlich einer Abnahme der technischen Mitarbeiter, bevor dieser für die Produktion freigegeben wird.

Bei Arbeiten im Studiobereich gilt zudem, dass nicht alleine gearbeitet werden darf. Im Falle eines Notfalls muss Hilfestellung durch mindestens eine weitere Person gewährleistet sein.

Hilfsmittel wie Leitern & Tritte oder die Hubarbeitsbühne dürfen nur nach vorher erfolgter Sicherheitseinweisung genutzt werden! Einige Einweisungen können über den Moodle-Kurs absolviert werden, andere müssen persönlich durch die technischen Mitarbeiter erfolgen.

Bitte informiert euch vorab, ob ihr für geplante Arbeitsvorgänge entsprechende Einweisungen benötigt!

Bei allen Fragen rund um das Thema Sicherheit stehen euch die technischen Mitarbeiter zur Verfügung.

Während eurer Planung wird euch für den Setbau und das Setdesign Stephanie Strecker beratend zur Seite stehen. Sie ist ausgebildete Szenenbildnerin und kann euch mit ihrer Erfahrung wichtige Hilfestellung leisten. Über Stephanie habt ihr ebenfalls die Möglichkeit, Kontakt zum Requisitenfundus DER FINDUS bei den Stuttgarter Wagenhallen aufzunehmen. Sollten für euren Setbau die Ressourcen der HdM nicht ausreichen, könnt ihr hier zu studentischen Preisen noch weitere Stehlen, Stehlwände und natürlich Requisiten ausleihen.

Eine weitere Anlaufstelle für Requisiten, Wände, Türen oder Fester ist der SWR Fundus in Baden-Baden. Die Fahrt dorthin ist natürlich mit etwas mehr Aufwand verbunden, um Thelonius zu zitieren aber „auf jeden Fall einen Besuch wert!“. Die Auswahl im SWR Fundus ist riesig und wenn ihr bisher ohne Glück wart, werdet ihr hier fündig. Für Studenten gibt es 30% Rabatt! Betrieb des SWR Fundus wurde leider eingestellt.

Sehr lohnenswert ist auch die Suche nach externen Sponsoren die euren Film und den Setbau unterstützen können. Besonders bei Sachspenden trifft man häufig auf offene Ohren und Hilfsbereitschaft. Im Falle des Setbaus bieten sich besonders Baumärkte wie OBI oder Hornbach und Werkzeughersteller wie Würth oder BOSCH als Partner an. Hier konnten in der Vergangenheit schon erfolgreich Gutscheine, Schrauben oder Bodenbeläge wie Laminat bezogen werden.

Bevor ihr mit der konkreten Ausarbeitung eines Modells beginnen könnt, müsst ihr euch einige Fragen zu eurem Setbau stellen. Hier gilt wie so oft: The Story is King! Plant so, dass euer Set maximal zu eurem Charakter und euer Handlung beiträgt.

• In welcher Zeit spielt unsere Geschichte?
• Was muss das Set beinhalten?
• Wie viel Räume brauchen wir? Wie groß müssen diese sein?
• Welche Form hat unser Raum?
• Wie sieht unser Gebäude von außen aus?
• Wo brauchen wir Fenster und Türen?
• Sieht man aus den Fenstern hinaus?

Die zeitliche Einordnung eurer Geschichte hat natürlich große Auswirkungen auf das Set, das ihr baut. Je nach Epoche müsst ihr euch dann an den damals üblichen Einrichtungen und Bauformen orientieren. Seid euch bewusst, dass euer Set den größten Beitrag leistet um die historischen Gegebenheiten zu erzählen!

Auch die Form eures Raumes hat eine große erzählerische Tragkraft. Häufig lässt sich schon an der Form erahnen, um was für eine Umgebung es sich handelt. Stimmt euch hier auch mit der Regie und der geplanten Inszenierung ab, um ggf. zur Handlung passende Nischen oder Flächen einzuplanen. Vermeidet nach Möglichkeit eine rechteckige oder quadratische Raumplanung. Diese wirken in der Regel visuell weniger spannend und beschränken euch möglicherweise. Aber vielleicht wollt ihr auch genau das erzählen…

Auch ist es lohnenswert sich zu überlegen, wie das im Set erzählte Gebäude von außen auszusehen hat. Dies hilft euch im weiteren Verlauf dabei, passende Locations für Außenaufnahmen zu finden und die Umgebung um euer Gebäude zu gestalten, wenn es um die Hintergründe bei den Fenstern und Türen geht.

Die Platzierung von Fenstern und Türen sollte sehr gut durchdacht sein. Diese bestimmen später maßgeblich die Möglichkeiten der Inszenierung was Blocking und Laufwege betrifft, sowie der Bildgestaltung und natürlich der Lichtsetzung. In die Planung der Fenster und Türen sollten demnach unbedingt Regie, Kamera und Oberbeleuchter maßgeblich mit einbezogen werden!

Wenn ihr die oben genannten Fragen geklärt habt und euch mit Regie, Kamera und OB auf einen Entwurf einigen konntet, könnt ihr nun ein Modell eures Setbaus erstellen. Seid bei der Erstellung des Modells möglichst präzise. Je genauer euer Modell ist desto besser könnt ihr Planen und Kalkulieren.

Beachtet bei eurem Modell unbedingt die Einschränkungen der Flächen im Film-Studio (U45) durch Flucht- und Arbeitswege und die Standfüße der Stehlen hinter euren Wänden!

Um das Modell zu erstellen empfiehlt sich die Software SketchUp von Google. SketchUp ist ein 3D Programm zur Planung von Räumen, Gebäuden oder Objekten. Es gibt eine 30 Tage Testversion für SektchUp Studio, die kostenlos den gesamten Funktionsumfang bietet. Euer Modell aus der Testversion lässt sich anschließend auch in der dauerhaft kostenlosen SketchUp Free öffnen. Eine Jahreslizenz für SketchUp Studio kostet für Studenten ca. 45€, falls euch die 30 Tage nicht ausreichen sollten.

Wahlweise könnt ihr natürlich auch ein anderes 3D-Programm eurer Wahl verwenden. Wichtig ist, dass das Modell am Ende maßstabsgetreu ist und ihr Distanzen, Flächen und Winkel präzise davon ableiten könnt.

Ein genaues Modell ist die beste Grundlage für die Kommunikation eures Vorhabens. Es hilft euch dabei, das Konzept präzise an alle weiteren involvierten Personen im Team weiterzugeben. Auf Basis des Modells kann die Regie Inszenierung und Auflösung planen, Kamera und Licht können Floorplans zeichnen und eure Produktionsleitung kann die Kosten kalkulieren. Beim Bau dient das Modell dann auch als Vorlage für alle helfenden Hände und bildet somit eine Art Anleitung.

Für den Bau des Sets ist eine gute Koordination gefordert. Sorgt dafür, dass ihr ausreichend Zeit für die Arbeiten einplant und die einzelnen Arbeitsschritte auflistet. Je nach Art der Arbeit sollten sich genügend Helfer aus dem Team bereit erklären. Die Aufgaben sollten vom Head-Of des Setbaus zugewiesen und angeleitet werden. Hier hilft euch ein genaues Modell und eine ausgiebige Besprechung vorweg, das Ziel klar zu definieren und Fragen zu klären.

Voraussetzung für die Arbeiten ist eine offene und regelmäßige Kommunikation zu den technischen Mitarbeitern. Anspruchsvolle Arbeitsschritte mit erhöhtem Gefährdungspotential dürfen nur nach Absprache und unter Aufsicht eines technischen Mitarbeiters durchgeführt werden!

Sorgt auch dafür, dass ihr vor Beginn des Setbaus die nötigen Einweisungen erhalten habt, um uneingeschränkt und sicher mit der Arbeit beginnen zu können.

Grundsätzlich gilt, dass niemals alleine im Studio gearbeitet werden darf. Sorgt dafür, dass ihr zu jedem Zeitpunkt mindestens zu zweit seid damit im Falle eines Notfalls Hilfe gewährleistet ist.

Arbeiten bei denen Lasten über Personen, statisch brisante Baumaßnahmen, Eingriffe in Elektrotechnik und/oder die Verwendung der Hubarbeitsbühne involviert sind, sind erst nach Rücksprache und Freigabe mit den technischen Mitarbeitern durchzuführen oder müssen ggf. durch diese durchgeführt werden. Sollten entsprechende Arbeitsschritte für euren Setbau benötigt werden, solltet ihr dies mit genügend Vorlauf an die Mitarbeiter kommunizieren.

Vor Beginn und nach Abschluss des Setbaus muss jeweils das Konzept bzw. der fertige Bau durch die technischen Angestellten mit Blick auf die Sicherheit bewertet und freigegeben werden. Beachtet bitte schon bei der Planung Faktoren wie die Statik und Stabilität, Flucht- und Arbeitswege, Kabelführung oder Brandschutz, um die Sicherheitsrisiken gering zu halten und eine schnelle und unkomplizierte Freigabe zu ermöglichen.

Gute Planung und Kommunikation sind die Grundlage für einen erfolgreichen Setbau. Wenn ihr die genannten Punkte beachtet steht eurem Setbau-Projekt nichts mehr im Wege.

Viel Spaß und viel Erfolg bei eurer Studioproduktion!

E-Mail: strecker@hdm-stuttgart.de

Tel: 0711 8923-2564 E-Mail: georgiev@hdm-stuttgart.de

Tel: 0711 8923-2162 E-Mail: makerspace@hdm-stuttgart.de

Tel: 0711 8923-2245 E-Mail: stuhlfauth@hdm-stuttgart.de

Website: https://derfindus.de/

Kontakt über unsere Dozentin für Produktionsdesign Stephanie Strecker strecker@hdm-stuttgart.de

Tel.: 07221 929 23463 E-Mail: michael.moll@swr.de

Tel: 07221 929 25553 E-Mail: bernd.saatzer@swr.de